Am Anfang... die Rue de Gramont

Das Hôtel de Gramont war zunächst ein Stadtpalais in der Rue Saint-Augustin, erbaut im Jahr 1658 von dem großen Finanzier Nicolas Monnerot. Dieser fiel bei Ludwig XIV. in Ungnade, und seine Residenz wurde beschlagnahmt und am 17. Mai 1667 an einen mächtigen Herrn aus dem Umfeld des Königs, Marschall Antoine III. de Gramont, verkauft.

Das Anwesen blieb fast ein Jahrhundert lang im Besitz der Familie de Gramont. Marschall Antoine III. und später Antoine IV. vergrößerten das Grundstück erheblich, indem sie hinter dem Haus alle damals sumpfigen Parzellen aufkauften und in einen französischen Garten verwandelten.

Projet de création de la rue de Gramont sur le terrain de l'Hôtel de Gramont en 1763

Im Jahr 1725 erstreckte sich das weitläufige Grundstück von der Rue Saint-Augustin bis zur Allée du Rempart (ehemalige Stadtbefestigung, heute Boulevard des Italiens). Zu jener Zeit gab es jenseits des Boulevards nur Bauernhöfe und Felder. Das Hôtel de Gramont bot damals einen Blick auf den Montmartre-Hügel und seine Mühlen (die Basilika existierte noch nicht)!

Am 2. September 1763 verkaufte Graf Antoine (VIII?) Armand de Gramont das Hôtel de Gramont mitsamt seinen Gärten und Nebengebäuden in einer öffentlichen Versteigerung. Der Abbé Pierre Clément, „Priester und Bakkalaureus der Sorbonne“, machte das beste Angebot und erwarb das Anwesen. Zu diesem Verkauf gehörte auch das vom König 1726 verliehene Recht, eine Straße im Anschluss an die Rue Saint-Anne zu eröffnen, die das Gebäude des Hôtel de Gramont in zwei Teile teilen sollte (siehe den genehmigten Plan).

So wurden bereits im Jahr 1765 die neue Rue de Gramont sowie die Rue de Ménars (als Verlängerung einer bereits bestehenden Sackgasse in der Rue de Richelieu) angelegt. Abbé Clément und seine Finanzpartner betrieben die damals sehr gefragte Tätigkeit der Parzellierung des Grundstücks. Dies führte 1789 zur Anlage der Fundamente des Gebäudes des heutigen Hôtel Gramont.

Créditphoto : Archives Nationales

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